Basta mit dem Extraktivismus in Ecuador! Ende Gelände für die Kohle in Deutschland!

Basta mit dem Extraktivismus in Ecuador! Ende Gelände für die Kohle in Deutschland!

Aktionen zivilen Ungehorsams von YASunidos und Ende-Gelände im August und November 2017

Deutschland will sich als Klimavorreiter verstanden wissen, gleichzeitig sind wir größter Braunkohleförderer weltweit. Ein Widerspruch sondergleichen. In Ecuador spricht eine große Mehrheit für den Schutz des Yasuní und anderer ökologisch-sozial fragiler Gebiete aus, während die Regierung den Extraktivismus – die massive Ausbeutung von Rohstoffen – weiter ausbaut. Bekannt in Ecuador ist v.a. die Erdölförderung im Yasuní. Doch auch Abbau von Metallen wie Kupfer und Gold wird derzeit extrem vorangetrieben – mit nicht minder drastischen Auswirkungen auf Mensch und Natur.

Aus diesen Gründen haben YASunidos Ecuador und Deutschland auch dieses Jahr den Aufruf von Ende Gelände „Wir schaffen ein Klima der Gerechtigkeit“ mit unterschrieben.

Gemeinsam mit Sukuma arts e.V. und tausenden anderen AktivistInnen fordern wir Klimagerechtigkeit, Systemwandel statt Klimawandel und eine Welt, in der wir solidarisch und Gemeinwohl orientiert leben und wirtschaften können – ohne Mensch und Natur zu zerstören.

Nach G20 in Hamburg: Aktionstage am Tagebau Garzweiler im rheinischen Braunkohlerevier im August

Die Ende-Gelände-Aktionen im August waren Teil eines breiten Flächenkonzepts mit einer vielfältigen Aktionschoreografie unterschiedlichster AkteurInnen der Klima- und der Antikohlebewegung. Im Vorfeld hatten sich Nichtregierungsorganisationen, Parteien, BürgerInneninitiativen, Blockadebündnisse und autonome Kleingruppen in Solidarität verbunden, um unterschiedlichste Aktionen gegen die Braunkohleindustrie durchzuführen. Es wurde der Tagebau Garzweiler besetzt, Schienen blockiert und so die Kohlezufuhr zum Kraftwerk Neurath unterbunden. In den umliegenden Städten und Dörfern wurde lautstark demonstriert und mit einer gigantischen roten Menschenkette, das Überschreiten der roten Linie symbolisiert. So etwas hatte es in der Größe noch nicht gegeben. Auch AktivistInnen von YASunidos-Deutschland waren dabei.

  • Eine Rückschau von Ende Gelände mit tollen Bildern und Videos findet sich hier.

Anfang September in Ecuador: AktivistInnen von YASunidos und anderen Gruppen besetzten eine Zufahrtsstraße zu dem geplanten Minenprojekt Mirador

In den Anden im Südosten Ecuadors, einer der artenvielfältigsten Regionen Südamerikas, der Cordillera del Cóndor, soll eine neue Kupfermine entstehen. Gegen den Widerstand der dort lebenden Menschen, darunter auch der indigenen Bevölkerungsgruppe Shuar. GegnerInnen des Bergbaus werden eingeschüchtert oder sogar getötet. Noch immer ist der Mord an José Tendetza von 2015 nicht geklärt. Am 3. September besetzten YASunidos-AktivistInnen zusammen mit anderen sozial-ökologischen Gruppen eine Zufahrtsstraße zur geplanten Kupfermine und legten somit zeitweise den Verkehr lahm und forderten ein Stopp der Kupfer- und Goldförderung in der Cordillera del Condor, die fatale Umweltauswirkungen und soziale Probleme mit sich führt.

  • Mehr Fotos und Video unter #CondorSinMineria auf Facebook und Twitter.

Während der Klimakonferenz COP21 in Bonn: Massenaktion in der rheinischen Kohlegrube Hambach im
November

Über 4500 Menschen setzten sich mit Aktionen zivilen Ungehorsams und Demonstrationen um den Tagebau am Hambacher Forst im Rheinland für die Energiewende und ein Ende der Braunkohleverstromung ein. Unter anderem wurden die Zufahrtsgleise zum RWE Kraftwerk – Europas größtem CO2-Verursacher – blockiert. Die Kohlebagger und die Förderbänder mussten an diesem Tag stoppen. Eine Verschnaufpause für das Klima.

  • Beeindruckende Bilder, Berichte und weitere Links: hier.